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Bang Gang und das Gespür für Pop

Von    |   27. August 2008   |   0 Kommentare

Bardi JohannssonDer Isländer Bardi Johannsson hat ein Goldhändchen. Vielleicht nicht gerade was die Auswahl des Namens, aber zumindest was die Massentauglichkeit seines ElectroAkustikTripPop-Projektes Bang Gang betrifft. Vor kurzem erschien die nicht mehr ganz so glänzende dritte LP.

Ursprünglich wollte Bardi und ein Freund mit Bang Gang zu den Beach Boys der Arktischen Meere werden, doch 1998 trennten sich ihre Wege und er begann das Surfband-Projekt für seine dunklere, melancholische Seite zu nutzen. Inspiration hierfür fand er in wohlweislich ausgewählten Engelsstimmen, die die eigene eher dünne zu überstrahlen vermochten und ihm bereits mit der ersten triphoppigen Single „Sleep“ zu einigem Aufsehen über die Grenzen Islands hinaus verhalfen. Mit der Veröffentlichung seines sphärischen, elektrolastigen LP-Debuts „You“ (2000) öffnete er sich musikalisch alle Türen, um auch seinen anderen Talenten frönen zu können.

Der vor allem auch in Frankreich geschätzte Exzentriker hat schon als Designer, Drehbuchautor, Regisseur, Radio- und Fernsehmoderator gearbeitet. Seine wahre Leidenschaft gilt aber dem Pop, den er in allen Facetten ausloten will, wofür er auch vor Kompositionen für Werbekampagnen, die isländische Eurovisionsausscheidung oder zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme nicht zurückschreckt. Mit der französischen Songwriterin Keren Ann Zeidel veröffentlichte er 2003 zudem ein hörenswertes, bittersüsses Konzeptalbum als Lady & Bird.

Obschon seine eher simpel gestrickten Songs oft an Kitsch grenzen; irgendwie kriegt Bardi mit seinem beinah untrüglichen Gespür für unverbrauchte Popmelodien die Kurve immer wieder hin zum seltsam Speziellen. Für seinen Anfangs August erschienen Drittling „Ghosts From The Past“ geht er den Weg weiter, welcher sich auf dem vermehrt akustischen Zweitling „Something Wrong“ (2003) bereits angedeutet hat. Er setzt verstärkt auf rockige Elemente und seine eigene Stimme, die dem Ganzen doch eine eigentümliche Note verleiht. Für Liebhaber seiner zwei ersten Alben mag das neue zwar gewöhnungsbedürftig und nicht mehr ganz so glänzend sein, die Finger macht er sich damit allerdings auch nicht schmutzig.

Ein Querschnitt durch sein musikalisches Schaffen… 

…von „You“…:
Bang Gang – Sleep
[audio:http://skr3amy.free.fr/Playlist/Bang%20Gang/05%20Bang%20Gang%20-%20sleep.mp3]
Bang Gang – Alone
[audio:http://skr3amy.free.fr/Playlist/Bang%20Gang/03%20Bang%20Gang%20-%20so%20alone.mp3]

…über „Something Wrong“…:
Bang Gang – Find what you get
[audio:http://666.trash.tripes.free.fr/musique/Bang%20Gang/Something%20Wrong%20(2003)/07%20-%20Find%20What%20You%20Get.mp3]
Bang Gang – Forward and reverse
[audio:http://666.trash.tripes.free.fr/musique/Bang%20Gang/Something%20Wrong%20(2003)/06%20-%20Forward%20And%20Reverse%20(Feat.%20K..).mp3]
Bang Gang – There was a whisper
[audio:http://666.trash.tripes.free.fr/musique/Bang%20Gang/Something%20Wrong%20(2003)/05%20-%20There%20Was%20A%20Whisper%20(Feat.%20P..).mp3]

…bis „Ghosts From The Past“:
Bang Gang – Black parade
[audio:http://this.is/drgunni/mp3/Bang%20Gang%20-%20Black%20parade.mp3]
Bang Gang – Every time I look in your eyes
[audio:http://turnthatshitoff.com/2008/mp3/snt13/06-%20Every%20Time%20I%20Look%20In%20Your%20Eyes.mp3]

>> Am 25. Oktober live zu sehen im Fri-Son

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