Grouper: Der kosmische Nebel hat sich gelichtet
Von Marco Durrer | 26. Juni 2008 | 3 Kommentare
Liz Harris aka Grouper aus Portland, eine der gegenwärtig interessantesten Songwriterinnen, nähert sich nach kosmischen Ausflügen mit ihrem neuen Album der Erde.
Noch immer vom seltsamen Zauber der Vorgänger eingenommen, ist man beim ersten Hören von Groupers fünfter LP „Dragging a dead deer up a hill“ (VÖ 10.6./Type Records) überrascht bis gar enttäuscht.
Die mit entrückenden Drones und Feedbacks heraufbeschworene düstere Atmosphäre klart auf und der dichte, von sakralen Engelschören durchhallte Klangnebel hat sich verflüchtigt. Offenbart werden eine anmutige, spielerische Mädchenstimme und unverzerrte Gitarrentöne. Was früher ausserweltlich aus der Tiefe ungekannter Urzeiten dröhnte, wirkt nun erdnäher, vertrauter, poppiger. Nur im Opener entladen sich letzte, gewittrige Noise-Überbleibsel, die fortan folkig-warmen Sonnenstrahlen Platz machen.
Ein ruhiges, sensibles und (für Harris‘ Verhältnisse) ziemlich traditionelles LoFi-Werk, dessen Mystik sich weniger in kosmischen Schwingungen als nurmehr in wohliger Langsamkeit und träumerischen Harmonien ausdrückt – und das schon beim zweiten Hördurchgang wieder entzückt.
Grouper – Disengaged:
[audio:http://download.stereogum.com/mp3/Grouper%20-%20Disengaged.mp3]
Grouper – Invisible:
[audio:http://download.stereogum.com/mp3/Grouper%20-%20Invisible.mp3]
Grouper – Heavy water/i’d rather be sleeping
[audio:http://mapsadaisical.files.wordpress.com/2008/06/02-heavy-water_id-rather-be-sleeping.mp3]
3 Reaktionen
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11:56 Uhr, 27.6.2008, Link
ist die dame nicht aus polen?