Adrian Thaws, better known as Tricky, wurde zu Beginn der 90er als Gründungsmitglied von Massive Attack bekannt. Nach der Trennung und vielen Kontroversen um seine Person, erscheint am 7. Juli nach fünf Jahren sein neues, siebtes Soloalbum.

Wobei präzisiert werden muss, dass der mittlerweile 40jährige aus Bristol stets (namhafte) Gastmusiker um sich schart und wie kaum ein anderer ein Faible für das Einbringen unverbrauchter Frauenstimmen beweist. Oft lasziv-verrucht, vermischen sich diese mit seinem dämonischen Flüstern und trippigen Elementen etlicher Stilrichtungen zu einem einzigartigen, teuflischen Cocktail, der zugleich aphrodisiert und irritiert.

So war es von 1995-98 die blutjunge Martina Topley-Bird, welche dem pressescheuen Eigenbrötler zu drei im Downbeat-Bereich bahnbrechenden Alben und Purzelbaum schlagenden Kritikern verhalf. (Ihr eben erschienenes zweites Soloalbum „The Blue God“ wird übrigens bereits als Meilenstein des Pop Noir gefeiert!) Böse Zungen behaupten, dass Tricky’s Produktionen seit ihrem Abgang trotz zahlreicher neuer Gaststimmen zwar nicht an eigensinniger Qualität, aber doch das gewisse Etwas eingebüsst haben.

Ende letzten Jahres hat der Hobbyschauspieler das Label Brown Punk gegründet, womit er „futuristischen Singer/Songwritern, Grime- und HipHop Crews, dreckigen Rockbands und Dance Crews“ eine Plattform bieten will. Anfangs Juli erscheint nun sein eigener neuster Streich „Knowle West Boy“, der ein Nachruf auf seinen nicht unbeschwerlichen Werdegang sein und das gesamte musikalische Schaffen aufsummieren soll. Auf myspace sind erste Stücke daraus zu hören.

Mögen die letzten zweidrei Alben auch ein bisschen am Mythos des genialen, innovativen Finsterlings gekratzt haben, auf neues Material von Tricky darf man immer gespannt sein.

Damals und heute:

Tricky – Hell is ‚round the corner (vom Debut „Maxinquaye“)

Tricky – Puppy Toy (Vorgeschmack auf „Knowle West Boy“, live)

> Tricky ist am 9. August im Rahmen des For Noise Festivals in Lausanne zu sehen