Racoon: Oranje-Pop mit Tracy-Chapman-Flair
Von David Bauer | 4. März 2008 | 1 Kommentar
Wir würden sie gerne als Newcomer ankündigen, doch wir haben sie schlicht acht Jahre lang verpasst: Racoon aus Zeeland in den Niederlanden.
Letzte Woche haben Racoon ihr viertes Album veröffentlicht, „Before You Leave“ (PIAS). Musikalisch orientieren sie sich an Amerikanischer Popmusik, die Country-Einflüsse nicht scheut. Counting Crows klingen an, Live ebenso. Aber auch die klassische Amipopschiene á la 3 Doors Down und Lifehouse dringt durch, wenngleich sich die Holländer leiser geben.
Racoon bieten gemütlichen Wohnzimmerpop, mit dem man keine Mädchen verscheucht und der nicht stört, während man etwas anderes tut. Racoon sind eine typische Band für ein sekundäres Hörerlebnis: nicht hinhören, sondern zuhören.
Diesen Job erledigen sie vorzüglich und dass der Sänger so klingt, wie wenn Tracy Chapman zwei Monate Honigwasser gegurgelt hätte, ist eine nette Facette am Rande.
Eine Reaktion
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11:06 Uhr, 1.5.2009, Link
Ich habe die Band zufälligerweise in Amsterdam gesehen. Der Vergleich mit 3 Doors Down ist wenig passend, denn mit College-Rock haben Racoon nichts am Hut. Es geht vielmehr in Richtung Dave Matthews, zwischendurch sogar noch eine Spur Calexico. Im Vergleich zum Album wirkt die Band auf der Bühne rauer, aber auch eindringlicher. Ich kann nur wärmstens empfehlen, sich die mal anzuschauen.