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Einmal Istanbul-Weilheim und zurück

Von    |   28. Februar 2008   |   0 Kommentare

Nicht nur der im Aussterben begriffene Plattenhändler des Vertrauens, einschlägige Gazzetten, oder Musikblogs dienen dem heutigen Musikkonsumenten als Trend-Seismometer, auch Künstler selbst offenbaren ihre persönlichen Geheimtipps immer wieder gerne in ihren elektronischen Tagebüchern.

Kim Ki ODank seinem Blog hat sich auch der schwedische Indie-Crooner Jens Lekman (Keine Umleitung auf MySpace, Lekman hat der Plattform den Rücken gekehrt) zum Referenzpunkt im Informationsdschungel gemausert. So wurden beispielsweise die Karrieren von El Perro del Mar oder Benni Hemm Hemm dank Lekmans ungebremsten Mitteilungsbedürfnis massgeblich gepusht.

Dieser Tage schwärmt Lekman in seinem Blog von dem türkischen Indietronic-Duo Kim Ki O, packt es sogar als Vorband mit auf seine Tour ein. Grund genug, genauer hinzuhören. Das Land am Bosporos, von Tarkan (räusper) einmal abgesehen, hat sich bisher nicht gerade einen Namen als Brutstätte zukunftsweisender Musik gemacht.

Zugegeben, die guten Ideen in den Songs von Kim Ki O sind grösstenteils von The Notwist abgekupfert. Schwermütig-leichte, von Stromgitarren getragene Bedroom-Elektronik haut im Jahr 2008 bestimmt niemanden mehr aus den Socken. Aber ein Indietronic-Musikduo zu kennen, das auf türkisch singt, gibt bestimmt ein tolles Smalltalkthema fürs kommende Wochenende ab. Und bis sich die grossen Meister The Notwist am 31. Mai 2008 an der Bad Bonn Kilbi hierzulande aus der Versenkung zurückmelden, bis dann darf dem türkischen Newcomer-Duo ruhig etwas Beachtung geschenkt werden.

Kim Ki O – Kapali Kapali Kapali
[audio:http://www.jenslekman.com/04%20Kapali%20Kapali%20Kapali.mp3]

Kim Ki O – Dogru
[audio:http://www.jenslekman.com/06%20Dogru.mp3]

Ein neues Album von The Notwist ist für diesen Frühling angekündigt. Bis dann muss sich der ungeduldige Fan mit einem einminütigen Videoclip aus den Weilheimer Studios begnügen.

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