Lenny Kravitz: Die grosse Revolution bleibt aus
Von Silvan Gertsch | 1. Februar 2008 | 0 Kommentare
Vielleicht hat Lenny Kravitz ja recht, vielleicht ist es wirklich an der Zeit für eine „Love Revolution“. Dies deutet zumindest der Titel seines heute erscheinenden Albums an. Die Musik auf „It Is Time For A Love Revolution“ (Virgin, EMI) ist aber alles andere als revolutionär. Sie baut zu grossen Teilen auf dem jüngsten Schaffen von Kravitz auf. Was sich bereits auf seinen letzten Werken abgezeichnet hat, wird hier einmal mehr verdeutlicht. Die Liebe und damit verbunden Lennys Balladen sind definitiv stärker, als seine revolutionäre und kämpferische Seite. Der musikalische Weg von Kravitz führt immer stärker weg vom Soul, weg vom Funk, hinein in den Poprock. So wie es die erste Single „I’ll Be Waiting“ bereits angedeutet hat.
Auch auf seinem achten Studioalbum hat der Multiinstrumentalist sämtliche Songs alleine geschrieben, produziert, arrangiert und eingespielt. Nebst den ruhig gehaltenen Stücken wie dem eher belanglosen „Good Morning“ oder „I Love the Rain“ gibts aber auch eine kurz aufflackernde Tendenz, die auf die Wurzeln zurück deutet: „Will You Marry Me“ ist eine funkige Nummer, die er gut und gerne auch auf seinem 93er-Erfolgsalbum „Are You Gonna Go My Way“ hätte unterbringen können. „Dancin‘ Til Dawn“ schlägt mit seinem Disco-Beat in die selbe Kerbe. Daneben dominiert allerdings das Wechselspiel aus balladesken und rockigen Momenten.
Um es vereinfachend auszudrücken: An sein erstes und bisher bestes Album „Let Love Rule“ kommt Kravitz mit seinem neuen Werk nicht heran. Dennoch: „It Is Time For A Love Revolution“ ist besser als die drei letzten Studioalben von Kravitz. In erster Linie dank „I’ll Be Waiting“, den funkig-rockigen Vertretern „Will You Marry Me“ und „Love Love Love“ sowie dank „If You Want It“, mit dem er sich auf eine Reise durch seine stilistischen Einflüsse begibt. Die hier wissen übrigens, dass Lenny Kravitz in diesem Sommer in Montreux auftritt.
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