Weyermanns zweite Seele
Von Silvan Gertsch | 9. Januar 2008 | 5 Kommentare
Was vor einem guten Jahr noch schwarz war, erscheint heute weiss. Was sich damals kratzig und sperrig ins Rampenlicht drängte, hält sich nun zurückhaltend und fein im Hintergrund auf. Oder einfach ausgedrückt: Aus schnell wurde langsam und Rocksongs wichen Balladen. Geblieben sind auf dem neuen Album „Wood“ (Weyerworks/Musikvertrieb) von Adrian Weyermann einzig sein Sinn für grosse Songs und die fesselnden Melodien, die ihm seit seiner Zeit als Solokünstler anhaften. Ansonsten hat er stilistisch umgekrempelt, was es auf die kalte Jahreszeit hin umzukrempeln galt. Und doch ist „Wood“ näher bei seinem Vorgänger „Pool“, als es beim ersten Hören den Anschein machen mag. Die beiden Alben hat Weyermann zum gleichen Zeitpunkt und mit den gleichen Studiomusikern zusammen eingespielt.
Doch welcher Weyermann bringt das musikalische Talent des Künstlers nun besser zum Vorschein? Sind es die Momente auf „Pool“, in denen er „Jimi Hendrix abem Charre gheit isch„, oder sind es die schlichten, „kammermusikalischen“ Ausflüge auf „Wood“? Ohne die Leistung auf dem rockigen Werk schmälern zu wollen, aber die Stimmungsbilder, die Weyermann auf dem aktuellen Album zeichnet, lassen keine Zweifel offen: Er blüht dann am meisten auf, wenn er sich in bester Jeff-Buckley-Manier darauf konzentriert, seine Stimme in den Mittelpunkt zu rücken und darum herum ein sanftes musikalisches Gerüst baut. Das intensive „Burning Cold“ etwa wirkt herzerwärmend und -zerreissend zugleich, und „Rising“ baut nicht zuletzt dank den Cello-Klängen von Martin Tillman einen Turm aus Melancholie und Gefühlen. Und mit „Don’t Look Back“ ist auch ein alter Bekannter aus La-Poeta-Zeiten vertreten. Und dieser Song stellt mit seiner Lockerheit und Unbeschwertheit zugleich den grossen Ausreisser auf „Wood“ dar.
Wir verlosen zwei vom Künstler signierte Promoalben von „Wood“. Wer eines davon gewinnen will, hinterlässt seinen kompletten Namen in den Kommentaren. Die Gewinner werden morgen benachrichtigt.
5 Reaktionen
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09:30 Uhr, 9.1.2008, Link
Josef Steiner
11:45 Uhr, 9.1.2008, Link
Christoph Schröter
15:47 Uhr, 9.1.2008, Link
Adrian Weyermann
03:17 Uhr, 10.1.2008, Link
sali
adi weyermann live forever
sali
15:40 Uhr, 10.1.2008, Link
Die Gewinner sind Rumburak und Chregu. Sie wurden via Email informiert.