78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

This is Hardcore

Von    |   28. Dezember 2007   |   0 Kommentare

ex_drummer.jpgTrainspotting 2.0: Der belgische Film „Ex-Drummer“ ist eine ziemlich kranke Angelegenheit geworden. Der Plot: Ein irrer Vergewaltiger will zusammen mit einem behinderten Schwulen und einem beinahe tauben Altrocker eine Band gründen. Auf der Suche nach einem Drummer klopfen sie eines Tages beim erfolgreichen Schriftsteller Koen an. Der ist trotz toller Wohnung und Gruppensex-Orgien bereit für ein richtiges Abenteuer. Koen stimmt zu. So gründet sich die Punkband „The Feminists“, die asozialste Gruppe von ganz Belgien.

Während den Proben schwingt sich Koen bald zum Oberhaupt der abgefuckten Combo hoch und findet immer mehr Gefallen daran, seine Mitmusiker zu manipulieren. Er merkt, dass die Trottel und ihr sumpfiges Unterschichten-Umfeld reichlich Stoff für sein neues Buch abgibt. Und während die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, macht es sich Koen in seiner Wohnung so richtig kuschelig.

Etwas abartigeres als „Ex Drummer“ hat man wahrlich schon lange nicht mehr gesehen. Kunststück, dass die belgische Kulturkommission ihn nach der Sichtung „den schlechstesten flämischen Film überhaupt“ nannte. Die Gewalt darin mag schockieren, ist aber so überzeichnet, dass man sie gar nicht ernst nehmen kann. Visuell hingegen überzeugt er mit tollen Einfällen und einem der intensivsten Konzerterlebnisse, dem man je ab Film beigewohnt hat. Dazu gibt’s Musik von Devo, Millionaire, Ghinzu und – passend zum kranken Setting – Lightning Bolt. In Deutschland wird diese Schlachtplatte von Film noch bis Mitte 2008 in verschiedenen grossen Städten zu sehen sein. Die Schweiz hingegen wird auch hier leer ausgehen.

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