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Beirut: Wunderkind 2.0

Von    |   1. Oktober 2007   |   4 Kommentare

Conor Oberst aka Bright Eyes ist ja mittlerweile schon in seinen Mit-Zwanzigern. Es muss also dringend ein neues Wunderkind her. Weit suchen muss man nicht. Zach Condon aka Beirut (Webseite) drängt sich geradezu auf. Bereits im zarten Alter von 15 veröffentlichte er sein erstes Album, damals noch als The Real People. Mit 19 Jahren glänzte er mit seinem ersten Beirut-Longplayer „Gulag Orkestar“ und stieg zum Kritiker-Liebling auf. Nun veröffentlicht der mittlerweile 21-Jährige sein drittes Album The Flying Club Cup (Musikvertrieb, Vö 5.10.).

Den Wunderkind-Status verdient sich Condon auf dieselbe Art und Weise wie dies Conor Oberst schon tat. Man ist erstaunt wie sich 20-jährige Amerikanische Kids an Musikstile herantrauen, die ansonsten eher von älteren Semestern gespielt, gemocht und gehört werden. Bei Conor Oberst war dies Folk-Rock, der mittlerweile, so scheint es zumindest, nur noch von 20-Jährigen gespielt wird. Vor allem auch auf Grund des Booms, den Bright Eyes und Oberst ausgelöst haben.

Bei Zach Condon ist es eigentlich dieselbe Art von Musik, allerdings aus einem anderen Kulturkreis. Condon ist der Süd-Osteuropäischen Musiktradition der Roma verfallen. Stark beeinflusst wurde Condon vom Boban Markovic-Orchester, mit dem er im Alter von 16 Jahren während einer längeren Europa-Reise erste Bekanntschaft machte. Dieser Verbundenheit bleibt er auch auf dem neuen Album treu. Die Stücke sind nicht mehr so zwingend und aufdringlich wie noch auf „Gulag Orkestar“, das mag zum einen daran liegen, dass Condon sich noch mehr in den Gipys-Sound fallen liess, weg vom Rock-Segment, zum anderen bleibt der Überraschungseffekt aus. Man erwartet nach „Gulag Orkestar“ schlicht und einfach etwas Grosses. Man muss sich einfach fallen lasen, sich der tiefschürfenden Melancholie der Songs hingeben, bei denen immer wieder der Atem stockt. Und wiederholt fragt man sich, wie 20-Jährige Jungspunde solche Musik machen können.

> Beirut Live: 25. November Mascotte Zürich (letztes Konzert auf der Europa-Tour)

Beirut – A Sunday Smile
[audio:http://www.beirutband.com/a_sunday_smile.mp3]

Beirut – The Penalty (Live am SXSW 2007)
[audio:http://sixeyesmedia.com/musicfiles/BEIRUT%20SXSW/01-beirut-the_penalty.mp3]

> Beirut Live-Konzert am SXSW 2007 als Gratis-Download

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4 Reaktionen

  1. #1 beirut

    15:10 Uhr, 2.10.2007, Link

    Sein drittes Album? Wohl eher das zweite.

  2. #2 Mathias Menzl

    10:57 Uhr, 3.10.2007, Link

    sein insgesamt drittes album als zach condon, sein zweites als beirut..

  3. #3 chistian

    10:44 Uhr, 7.3.2008, Link

    beirut ist eine sehr schöne stadt im libanon

  4. #4 Marc

    18:19 Uhr, 27.3.2008, Link

    Einfach spitze!!!!

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