78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Was Frauen wollen…

Von    |   22. Juni 2007   |   0 Kommentare

Was Frauen wollen: Kristofer AströmMit schnelllebigen Nichtigkeiten wie Sommerhits hat Kristofer Aström nichts zu tun. Wenn man den Schweden auf eine Jahreszeit festnageln wollte, es wäre der Herbst. Doch nötig ist das nicht, seine Songs passen zwölf Monate im Jahr – vorausgesetzt man trägt ein wenig Melancholie im Herzen und hat einen guten Rotwein zur Hand. Aströms Melodien sind das Rezept, das Tränen und Trunkenheit zu Glücksgefühlen vermischt. Heute erscheint sein neues Album „Rainaway Town“ (V2/TBA), das wir hier schon angekündigt haben.

Wenn wir ganz ehrlich sind, ganz zwingend haben muss man das Album nicht – vorausgesetzt man hat schon mindestens zwei Alben von Aström in seiner Sammlung (oder man steht aus irgendwelchen Gründen grundsätzlich nur auf Techno und meint, 78s sei die neueste Partydroge – ich schweife ab…). Man muss sich das vorstellen wie eine gut sortierte Garderobe. Man besitzt einen soliden Grundstock an edlen Kleidungsstücken, „more of the same“ ist dann je nach Ansicht überflüssig oder bereichernd. Aströms Album ähnelt seinen bisherigen Werken durchaus sehr, das heisst, es ist ausgezeichnet. Zwar hat Aström seine übliche Begeleitband „Hidden Truck“ ausgetauscht und präsentiert sich etwas countrylastiger als auch schon, aber über das Ganze gesehen ist er der Alte geblieben.

Aström klingt nach Lagerfeuer, ohne kitschig zu sein. Nach Trunkenheit, die keinen Hangover nach sich zieht. Nach Sehnsucht, die zur Sucht wird. Wer Aström kennt und schätzt, wird in seinem neuen Album alles wiedererkennen, was man an ihm liebt. Dann steht man vor dem KleiderPlattenschrank und fragt sich: „more of the same“ – überflüssig oder bereichernd? Meine Wahl fällt auf letzteres. Frauen wissen, wovon ich spreche.

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