Bensch goes illegal
Von Gregor Frei | 15. Juni 2007 | 0 Kommentare
Hummer, Anhänger plus Soundsystem: So performte Bensch, Solothurner Mundart-MC, vergangene Woche auf dem Bundesplatz. Mit dem Song „Sturmgewehr 90“ rief Solys Nr. 1 die Politiker auf, endlich die Waffe aus dem Schrank zu verbannen. Der illegale Spass wurde dann ordnungsgemäss von der Polizei beendet…
In einem exklusiven Interview erklärt uns Bensch, warum es zu dieser Aktion kam.
Bensch, warum dieser Auftritt?
Weil mich das Thema sehr beschäftigt. Man hört in den Medien immer wieder von Suiziden oder Affekttaten mit der Armeewaffe. Der Fall von Chur im letzten März hat mich dann zusätzlich aufhorchen lassen, vor allem weil wenige Tage darauf das Parlament gegen eine Änderung des Waffengesetzes stimmte. Den 4. Juni habe ich ausgewählt, weil an diesem Tag die Junisession des National- und Ständerats begann.
Glaubst du denn wirklich an einen politischen Effekt deiner Performance?
Ich bin ja nicht wirklich politisch aktiv, ich finde es einfach wichtig, dass sich auch junge Leute zu diesem Thema äussern. Es ist endlich an der Zeit, dass sich etwas ändert. Die Armeewaffen haben schon genügend Unheil angerichtet. Wie ich im Song sage: „Nur ein Toter weniger ist das beste Argument!“
Hip Hop ist ja nicht gerade für Waffenfeindlichkeit bekannt. Hast du irgendwelche Reaktionen von anderen Künstlern erhalten?
Ich habe bisher grösstenteils nur positive Rückmeldungen bekommen. Klar gibt es auch einzelne Stimmen, die mit mir nicht einig sind, allerdings keine Rapkünstler. Die loben mich dafür…
Wann und wo gibt’s deinen nächsten illegalen Auftritt?
Meine nächsten Auftritte werden wohl alle legal sein… Am 24. August kommt dann mein zweites Solo-Album „Läbe“ (Musikvertrieb) raus, für das ich die Arbeiten soeben abgeschlossen habe.
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