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Zwei Ausnahmesongwriter are coming to Town

Von    |   24. Mai 2007   |   3 Kommentare

In den nächsten Tagen sind zwei GROSSE Songwriter im Lande. Man möchte vor ihnen niederknieen, wie damals Wayne und Garth in Wayne’s World vor Aerosmith, und sagen: Wir sind unwürdig! Beide kommen sie aus den Staaten, beide sind sie Getriebene: Ben Weaver, der seine Songs „herausblutet, um Leben zu können“, wie er selbst sagt, und David Eugene Edwards, der das Wort des Herrn mit Inbrunst in die Welt hinausträgt.

Ben Weaver aus Minnesota ist gerade mal 27 Lenze alt und klingt bereits wie ein Legende. Wie dieser Mann mit herber Whiskeystimme den Mond anheult, ist einmalig. Dass er zusammen mit Gitarren, Klavier, Orgeln und seinem Hund in einer ehemaligen Sargfabrik lebt, verwundert bei seinen morbiden Songs nicht weiter. Auf „Paper Sky“ (Glitterhouse/recrec) moduliert er seine Stimme stärker als auch schon, wobei deutlich wird, dass seine Stärke eben nicht die Virtuosität, sondern die rostigen Geschichten sind – bei Bob Dylan war das damals ja auch nicht anders, obwohl man Ben Weaver durchaus auch mögen kann, wenn einem das Dylan’sche Genäsel auf den Sack geht; mindestens jedem Tom Waits- und Mark Lanegan-Fan sei er wärmstens empfohlen. Auf Album Nr. 5 hat Ben Weaver sein instrumentales Spektrum erweitert und setzt nun auch Synthesizer und Samples ein, doch die stoische Ruhe, mit der er in breitem Südstaatenenglisch Worte wie „Blöööd“ (blood) „Böööd“ (bird) und „Skäää“ (sky) ausrollt, bleibt sein Markenzeichen.

Auch die Geschichten, die Woven Hand erzählen, sind nichts für den Mittagstisch. David Eugene Edwards, Predigersohn aus Colorado, hat sich mit seiner alten Band Sixteen Horsepower eine treue Gefolgschaft erspielt. Ausser dem Namen hat sich seither kaum etwas geändert, Sixteen Horsepower waren schon immer eine One-Man-Show. Wenn David Eugene Edwards von Dämonen besessen den Herrn um Vergeltung anruft, bebt die Erde – zumal Edwards wie ein Gott Gitarre, Banjo und Akkordeon spielt. Ein Gespräch mit dem glaubwürdigsten Christen seit Jesus habe ich hier mal geführt.

Ben Weaver Live:
25.5. El Lokal, Zürich / 26.5. Boa, Luzern

Woven Hand Live:
25.5. ISC, Bern / 29.5. Ziegel, Zürich

3 Reaktionen

  1. 78s - Das Magazin für bessere Musik » Blog Archive » Erlösung naht durch Woven Hand
  1. #1 flobro

    11:25 Uhr, 25.5.2007, Link

    juhu!

  2. #2 gamian

    00:55 Uhr, 30.5.2007, Link

    Wovenhand hat letztes Jahr schon im KiFF Aarau gespielt. War 1A!

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