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Und plötzlich gehen alle wählen

Von    |   22. April 2007   |   0 Kommentare

carte_electorale.gifFrankreich hat gewählt. Und wie: Rund 86% aller Wahlberechtigten strömten an die Urne, glatte 15% mehr als bei den letzten Wahlen. Der Effekt dieses rekordverdächtigen Wähleranstiegs: Le Pen ist draussen. Die französische Rap-Szene hat den Rechtsextremisten ausgeschaltet. Ouais, ouais, mon frère, so ist es!

„Tous dans les urnes, rien dans les burnes“, kommentierte Shurik’n die Wahlen 2002, als Le Pen die Stichwahl erreichte. Das Schockresultat hat die Hip-Hop-Vertreter wachgerüttelt: Diam’s und Akhenaton legten ihren Alben schriftliche Wahlanleitungen bei, Joeystarr rief die Jugendlichen auf, an die Urne zu gehen, verschiedenste Crews formierten sich in Video-Kampagnen und Wahl-Motivations-Tourneen. Die Bemühungen haben nun Früchte getragen: In Clichy-sous-Bois z.B., dem Ursprungsort der landesweiten Krawallen im Herbst ’05, ist die Wahlbeteiligung erheblich gestiegen, wie Tages-Anzeiger Online vermeldet: „Alle Jugendlichen aus den Vorstädten wählen heute, das ist der Wahnsinn“, erfreuen sich Beobachter.

Der einzige, der klar für einen Kandidaten Stellung bezieht, ist übrigens Doc Gyneco. Er setzt sich weiterhin für Sarkozy ein. Mal sehen, ob sein Einfluss ausreicht, damit die Banlieue-Jugend „Sarko“ verzeiht, dass er sie als „Abschaum“ betitelte. Am 8. Mai wissen wir mehr.

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