78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Mit Midlake in der Besenkammer

Von    |   18. April 2007   |   0 Kommentare

Bevor Midlake das Abart mit ihren grossen Songs fluteten, sperrte man mich mit dem Sänger Tim Smith in eine Abstellkammer von der Grösse einer Sardinenbüchse.

Ich habe euch vor fast einem Jahr am Immergut gesehen. Was habt ihr seither gemacht?

Wir waren ständig auf Tour und haben es mit „Van Occupanther“ auf einige Jahresbestenlisten geschafft, was uns geholfen hat, Platten zu verkaufen.

Genug, um davon zu leben?

Wir haben bislang nur beim Touren Geld verdient, von den Platteverkäufen habe ich noch keinen Cent gesehen – aber es reicht gerade so knapp, um unsere Familien durchzubringen.

Wie kommt es, dass ihr im Vergleich zu den ganzen Anti- und Weird-Folk- Bands ironiefreien, klassischen, ja fast konservativen Folkrock macht?

Ich liebe Musik aus den 70ern und habe eine sehr romantische Vorstellung von dieser Zeit, die sich wahrscheinlich nicht mit der Realität deckt. Die Filme, der Sound, die Fotoalben meiner Eltern… alles hat einen bestimmten Glanz. Ich kenne nur wenige dieser neuen Folkbands. Kürzlich haben wir mit Espers gespielt und ich fühle mich sehr verbunden mit dem, was sie machen, sie sind sehr introspektiv. Oft höre ich auch klassische Musik, denn pastorale und idyllische Stimmungen inspirieren mich mehr, als der Alltag und MTV.

Ihr habt ja eine ziemlich spezielle musikalische Entwicklung hinter euch…

Ja, wir haben uns 1998 in einer Jazzband kennengelernt. Irgendwann hab ich dann das Saxophon gegen die Gitarre eingetauscht und wurde eher zufällig Sänger. Damals haben uns vor allem Radiohead, Granddaddy und Mercury Rec inspiriert. Als wir letztes Jahr mit den Flaming Lips tourten, ging für uns ein Traum in Erfüllung. Sie waren immer Vorbilder für uns und sind auch sympathische Typen.

Spielt ihr neue Songs heute Abend?

Wir spielen den einzigen fertigen Song vom neuen Album: „Children Of The Ground“. Sobald wir wieder zu Hause sind, machen wir uns ans Aufnehmen. Doch ich befürchte, wir werden wieder sehr lange dafür brauchen. Am letzten Album haben wir fast ein Jahr lang gearbeitet.

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