78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Potz Marie

Von    |   26. März 2007   |   5 Kommentare

Puts Marie sorgen bei 78s für geteilte Meinungen und fleissige Diskussionen. Nun hat sich Gordon, einer der zwei verantwortlichen Produzenten von Puts Marie zu Wort gemeldet. Im Sinne einer belebten Diskussion geben wir seinen Kommentar hier gerne wieder (leicht gekürzt im Sinne unseres 78s-Dogmas).

Liebe Freunde,

Klar, wenn man sich über einen langen Zeitraum und mit ganz viel Enthusiasmus und wahrscheinlich auch noch notorisch unterbezahlt für die Schweizer Musikkultur einsetzt, wie es die Leute von 78s sicher tun, kann einem schon mal der Hut hoch gehen wenn dann einer quasi behauptet, außer Puts Marie gäbe es in der Schweiz nichts zu holen.

Ich für meinen Teil würde dem widersprechen. […] Mir ist also durchaus klar, dass die Schweizer Szene viel reichhaltiger ist. Dennoch – aus einem wütenden Reflex heraus Puts Marie in den Orkus zu schicken ist genauso falsch, wie das andere Extrem. Was kann die Band dafür, dass sich da jemand zu einem solchen Superlativ hinreißen lies?

Ferner möchte ich auch den Verfasser der ominösen Zeilen selbst in Schutz nehmen. Erstens neigt man zu Superlativen, wenn einem etwas ausgesprochen gut gefällt. Wer hat im Affekt nicht schon behauptet: „Das ist das Größte, gegen die sind die Beatles gar nichts“ zumindest lese ich das dauernd irgendwo. Glaubt man dem: Die Welt müsste voller Helden und Wunder sein! Zweitens will der gute Mann wahrscheinlich einfach nur etwas ändern und seine Leser beim Frühstück oder in der Mittagspause für ein bisschen Subkultur begeistern. Das geht bei den unbedarften heutzutage eben nur noch mit Superlativen. […]

Alles in allem appelliere ich an Euch, eine interessante Platte einer tollen Band nicht zu zerreden, nur weil irgendjemandem ein unbedachtes Wort rausgerutscht ist.

In diesem Sinne,
Gordon

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5 Reaktionen

  1. #1 flink

    22:52 Uhr, 26.3.2007, Link

    womit mal wieder bewiesen wäre: ein verriss bringt mehr als lobende worte. ok, am anfang stand in diesem fall eine lobhudelei in der NZZaS, aber die ganze diskussion hier kam nur dank svens harscher worte zustande. flink wiederum wird von mathias mit komplimenten überhäuft (siehe http://www.78s.ch/2007/03/12/flink-sagen-bye-bye-zur-melancholie/) und keine sau interessiert’s…

    also bitte, verreisst uns doch mal! sagt, wir seien scheisse und das neue album sicher nicht besser als das neue von bloc party (wie der albert kuhn behauptet hat). gebt uns saures!

  2. #2 Mathias Menzl

    00:09 Uhr, 27.3.2007, Link

    dieses zitat ist in der tat auch etwas zu tief in die superlativ-wühlkiste gegriffen. aber was will man machen als Musikjournalist, der pro Woche eine oder zwei CDs reviewen darf und ein kleines Lauftextli schreiben? Bands verreissen? Das wäre dann wohl am Leser vorbeigeschrieben…die müssen ja loben…führt kein weg dran vorbei. Der Leser dieser Wochenpostillen will ja wissen, was er kaufen/hören soll, und nicht was er Scheisse finden soll…

  3. #3 pop b. sessen

    12:22 Uhr, 27.3.2007, Link

    hey flink, von eurer neuen platte kenne ich nur den song, der nicht nur wie franz ferdinand klingt, sondern auch heisst. der ist zwar nicht völlig ironiefrei, finde ihn aber trotzdem scheisse. geholfen!?

  4. #4 Fipu

    12:58 Uhr, 28.3.2007, Link

    Wie war eigentlich die CD-Taufe in der Boa? Hab’s leider verpasst.

  5. #5 moustache

    15:52 Uhr, 18.2.2008, Link

    Ich finde Flink zwar nicht Scheisse, aber dafür nicht sehr innovativ und recht langweilig. Optimal Geschmacksneutral sozusagen. Puts Marie hingegen …

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