Elefanten-Musik aus Denver
Von Mathias Menzl | 21. März 2007 | 0 Kommentare
Zuweilen gibt es in gewissen Städten dermassen viele kreative Genies, dass diese Energie in Form eines Kollektivs zum Ausdruck kommt. „Elephant 6“ aus Denver war Mitte der 90er Jahre ein solches Kreativ-Biotop. Daraus entstanden so erfolgreiche Indie-Rock Bands wie Neutral Milk Hotel, The Apples in Stereo, Beulah und zuguterletzt auch Of Montreal. Mit Of Montreal (Bild links; nein, das sind nicht Manowar!) und The Apples in Stereo (Bild rechts, nein, das sind nicht die Redaktoren einer Kindersendung) sind nun zwei Bands dieses Elefanten-Kollektivs mit neuen Platten am Start.
Of Montreal hat ausser einer Liaison von Bandkopf Kevin Barnes mit einem Mädchen aus Montreal nicht viel mit der Stadt am Hut. Musikalisch beackern sie zwar das Feld des gleichen Grossgrundbesitzers, der auf den Namen „Indie“ hört. In der Tiefe der Betrachtung bewegen sich Of Montreal jedoch auf einem viel bizarreren Level als die gemeinhin bekannten Bands aus Montreal wie Arcade Fire oder Wolf Parade.
Of Montreal zelebrieren mit „Hissing Fauna, Are You the Destroyer“ die grosse Indie-Rock-Opulenz mit viel Psycho-Indietronic-Touch. P4K war es eine Höchstnote wert. Warum versteht nach der Lektüre natürlich keiner. Das Album ist aber in der Tat etwas Besonderes, auch wenn man dafür geschaffen sein muss, sprich schrägem Liedgut generell aufgeschlossen entgegentreten sollte.
Die andere „Elefanten-Band“, The Apples in Stereo, tummelt sich mit „The New Magnetic Wonder“ auf einem popigeren Spielplatz, wobei ihnen das psychedelische Element ebenfalls nicht abgeht. Dass sie weniger schräg sind als Of Montral, beweist indes die etwas magerere Note von P4K. So viel zur Transparenz von Noten bei CD-Reviews von P4K.
Wer auf der Suche nach intelligenter Pop-Musik ist, der wird bei Of Montreal und The Apples in Stereo ganz bestimmt fündig. Fragt mich jetzt nicht, wieso das intelligente Pop-Musik sein soll, sie tönt einfach so.
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