„Dieser Song wird dein Leben verändern“, sagt Natlie Portman zu Zach Braff (Scrubs) und spielt ihm „New Slang“ von The Shins vor. Diese Szene stammt aus dem Film „Garden State“, der in den USA äusserst erfolgreich war. Derselbe Song fand auch bei „Buffy“ und den „Sopranos“ Verwendung und lief eine Zeit lang als Untermalung für einen Guiness- und einen McDonalds-Werbespot. Trotzdem gelten The Shins als Indie-Band.

Sellout-Vorwürfe scheinen an ihnen abzuprallen wie Wasser an Neopren. Sie verkaufen zwar einerseits ihre Songs an Konzernmultis wie McDonalds, andererseits verfolgen sie aber auch nicht-business-orientierte Projekte. So unterstützten sie jüngst zwei Fans, die aus 200 verschiedenen Handy-Filmchen ein Konzertvideo der Band zu einem unveröffentlichten Song machen konnten (link).

Models, McDonalds, Sub Pop-Labeldeal, junge Fans bei ihren Ideen unterstützen, die Band tut, was sie will, und schert sich einen Dreck um irgendwelche Image-Korsette. Gekonnt verbindet sie Mainstream mit Coolness. Ein Beispiel dafür ist Martin Crandalls (Keyboard) Auftritt bei der äussert peinlichen TV-Show Americas Next Top Model. Candalls Freundin Elyse Sewell spielte bei der TV-Show unter den geschniegelten Biestern die intelligente Schöne. Als sie bei einer Szene ihre Mitstreiterinnen als egozentrische Nichtsnutze abkanzelte (link), heimste sie sich massenhaft Credibility ein. Sewell ist mittlerweile ein erfolgreiches Model und schreibt einen Blog über das Dasein einer intelligenten Frau im stupiden Model-Business.

Dass The Shins auch noch verdammt intelligente Pop-Musik machen, ist etwas untergegangen. Aber einfach gestrickte und dennoch nachhaltige Pop-Musik, wie sie auf der neuen CD „Wincing the Night Away“ (Sub Pop/Irascible; Vö: 23.1.) zelebriert wird, bedarf eigentlich nicht vieler Worte. Ausser, dass sie sicher keine Leben verändern werden. (auch weil die Songs nicht so gut sind wie die Alten).

„Phantom Limb“ (YouTube Video)