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Take me to the Bridge

Von    |   31. Dezember 2006   |   0 Kommentare

james-brown-blvd.jpgDem Godfather Of Soul wurde in der Nacht auf heute in seiner Heimatstadt Augusta, Georgia die letzte Ehre erwiesen. Michael Jackson erfüllte Mr. Browns letzten Wunsch und verabschiedete sich persönlich von seinem grössten Idol.

Bereits am Donnerstag gab der wichtigste Musiker des 20. Jahrhunderts seine letzte Soulparty – dort, wo vor fünfzig Jahren seine Karriere begonnen hatte: im Apollo-Theater in Harlem. „Sie hatten Bach und Beethoven, wir Brown“, so ein Sprecher bei der Ansprache zur Abschiedszeremonie im Apollo-Theater. Hunderttausende nahmen in New York Abschied vom Soul Brother Number One, dessen Leichnam erst in einem goldenen Sarg durch die Strassen Harlems kutschiert und anschliessend im legendären Apollo aufgebarrt wurde. In der Nacht auf heute nahmen nun über 9000 Menschen in der James-Brown-Arena Abschied, darunter auch Jesse Jackson, MC Hammer und Michael Jackson, der ihm 2003 den BET-Award für sein Lebenswerk überreicht hatte.

James Brown hatte den versklavten Seelen der Schwarzen nach der Ermordung Martin Luther Kings neues Leben eingehaucht. „Say it loud, I’m black and I’m proud“ wurde zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung und Brown zur Ikone des Schwarzen Amerikas. Doch vor allem beeinflusste Mr. Sexmachine die Musikkultur wie kein anderer. James Brown hatte nicht nur massgeblichen Einfluss bei der Entstehung von Funk, sondern war auch wichtigster Wegbereiter des HipHop. „Disco is James Brown, HipHop is James Brown, Rap is James Brown. You know what I’m saying? You hear all the rappers, 90 percent of their music is me“, pflegte The Hardest Working Man In Showbusiness selbst zu sagen. So nahm er bereits Anfang der 70er-Jahre Elemente des Rap vorweg, als sich sein Gesang zu einer Art des rhythmischen Sprechgesangs entwickelte und das Publikum zu energischen Call-and-Response-Spielen anheizte, die heute an HipHop-Jams selbstverständlich sind. „To hiphop and rap he means pretty much just about everything“, sagt Funkateer Bootsy Collins über James Brown, der mit dem Aufkommen der neuen Kultur nach Abstürzen eine Renaissance erlebte. Der Drumbreak von Funky Drummer gilt bis heute als die häufigst gesamplete Aufnahme überhaupt.

An seinem letzten öffentlichen Auftritt Ende Oktober in London erhielt er als erster Künstler den UK-Hall-Of-Fame-Award. Das Duett mit den Sugababes ist damit wohl das letzte, süsse Zeitdokument von Herrn Brown. „Old musicians never die, their music lives on“.

Und hier nochmals der King of Pop und der Godfather of Soul. R.I.P. Mister Brown. I Love You.

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