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Goldvreneli

Von    |   23. Oktober 2006   |   4 Kommentare

Haben ihre Meisterprüfung abgelegt: MarygoldFrüher, als ich noch Weihnachtsgeschenke bekam, schenkten mir meine Grosseltern jeweils ein Goldvreneli. Jedes Jahr eines. Liebe Grosseltern dieser Welt: von nun an, können Sie sich diese mühsam-repetitive Geschenkprozedur sparen. Schenken Sie ihren Enkelkindern die neue Marygold-Platte „Dare, Dare… Surrender“ (Little Jig/Irascible). Da hat’s nämlich zehn Goldvreneli auf einen Schlag drauf. Das Weihnachtsgeschäft ist damit lanciert. Für alle, die keine Enkelkinder haben: ihr könnt euch die Platte natürlich auch selber schenken. Es ist sogar sehr empfehlenswert, denn die CD ist ganz nebenbei bemerkt die beste Produktion einer Schweizer Band in diesem Jahr.

„Dare, Dare… Surrender“ ist ein Epos an dichten und aufwändig-verspielten Rock-Arrangements, wie man sie in ähnlicher Art von der dänischen Band Kashmir her kennt und liebt. Es sind Steigerungsläufe, Klangteppiche, Wall of Sounds, die das Innerschweizer Quartett auf die Ohren loslässt. Es ist ein Album zum träumen und schwelgen, ein Album bei dem man offensichtlich ins Schwärmen gerät. Power Pop sagt man dem für gewöhnlich. Doch der diesem Genre innewohnende Pomp, wird bei Marygold mit IndietronicShoegaze– und Singer/Songwriter-Elementen gekonnt übertüncht, reduziert und angereichert. Muse hüpfen mit Chokebore und Kashmir ins Bett, wo ein flotter Dreier nicht nur angedacht wird.

Marygold haben mit „Dare, Dare… Surrender“ ein Album geschaffen, das die ganz grosse Beachtung verdient hat. Interessant ist nun, welchen Weg das Album noch gehen wird. Andere Bands dieser Spielart, wie Kashmir, The Frames, Mew oder die New Acoustic Movement-Verästelung mit Elbow und Turin Brakes schielen bei Marygold nicht nur um die Ecke, sondern treffen sich auf „Dare, Dare… Surrender“ zum grossen Stelldichein, zum Teil auch unter Marygolds Augenhöhe. Womöglich haben wir es hier mit der Platte zu tun, welche die Luzern Rock City auch im Ausland auf die grosse Musiklandkarte buggsiert.

4 Reaktionen

  1. » Die neue Marygold: So hört sich reines Gold an! | 78s - Das Magazin für bessere Musik
  1. #1 Uas

    19:29 Uhr, 23.10.2006, Link

    Ah, hat sich das Gespräch mit Ralph etwa doch gelohnt :-)

  2. #2 Mathias Menzl

    15:30 Uhr, 24.10.2006, Link

    wägäwärum?

  3. #3 Uas

    23:48 Uhr, 24.10.2006, Link

    Ja ich habe doch den Ralph am Johnossi getroffen und meinte: Hey, Marygold, CD der Woche bei Sounds, und er: Marygold, noch nie gehört, die haben wir wohl verpennt…dem war wohl doch nicht so. Gut so!

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