Tiefhängende (faule) Früchtchen
Von Mathias Menzl | 3. Oktober 2006 | 0 Kommentare
Am 14. November kommt Microsoft mit dem iPod-Konkurrenten Zune auf den Markt. Das neue kleine Wunderding bietet vordergründig einige Vorteile gegenüber den iPods. Bei genauerem Hinsehen verlieren diese aber schnell an Glanz.
Die erste tiefhängende (faule) Frucht ist die Wireless-Schnittstelle von Zune. Damit kann man lässig untereinander Songs tauschen. Ein grosser Vorteil denkt man. Der Haken daran ist allerdings, dass diese Songs einem DRM (Digital Rights Management) unterliegen. Die Songs können nach dem Tausch maximal drei Mal und während höchstens drei Tagen angehört werden, bevor sie dann gesperrt werden. Argument von Microsoft: nach drei Tagen sollte man wissen, ob einem ein Song gefalle oder nicht. Schöner Vorteil. Zudem muss man noch einen Hoschi finden, der ebenfalls einen Zune besitzt, und dann auch noch gute Songs.
Ein weiteres schönes Feature von Zune, das schnell an Glanz verliert sind die vorinstallierten Inhalte. Dabei zeigen Bill und seine Leute einen erstaunlich guten Geschmack: So findet man dort The Rakes, The Thermals, CSS, Every Move a Picture, Darkel, Band of Horses (es hat auch noch ein paar nicht-Sub Pop-Bands drauf) etc. (Liste hier oder hier). Allerdings entspricht der Inhalt dieser vorinstallierten Songs und Videos gerade mal umgerechnet $25. Damit kommen wir zum Zune-Store, dem iTunes Music Store-Äquivalent. Für $ 14.99 muss man sich dort ein Abo kaufen und hat damit Zugang zu allen Songs. Allerdings ist es damit nicht getan. Jeder Song kostet dann noch 79 Microsoft Punkte. 80 Microsoft Punkte entsprechen 1 US Dollar. Alles in allem wird damit der einzelne Song dann wiederum teurer als im iTunes Music Store. Zudem ist das Microsoft-Punktesystem ziemlich trügerisch. (Siehe hier).
Kosten tut das 30GB-Teil $249. Zum Vergleich: der neue 80GB iPod kostet bloss 100 Dollar mehr. Und dann ist da noch das Gewicht (vieler schwerer als der iPod). Und der Style. Und das Mutterhaus.
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