Mogwai: „Das was wir machen, ist Kunst!“
Von David Bauer | 11. September 2006 | 0 Kommentare
Ende September veröffentlichen Mogwai ihren Soundtrack zum Film „Zidane – A 21st Century Portait“. Wir haben Frontmann Stuart Braithwaite in Basel dazu befragt.
Habt ihr Zinedine Zidane mal getroffen?
Leider nicht. Aber immerhin wurde uns ausgerichtet, dass ihm der Film sehr gut gefalle.
Ihr habt den spielenden Zinedine Zidane vertont. Kann man als Band von ihm lernen?
Ich denke schon. Von Leuten, die in ihrer Sache sehr gut sind, kannst du immer lernen. Zidane ist ehrgeizig, arbeitet hart an sich und spielt mit viel Hingabe. Wenn du diese Eigenschaften als Band umsetzt, dann kannst du – ein wenig musikalisches Talent vorausgesetzt – ziemlich weit kommen.
Wie ist die Zusammenarbeit für den Film zu Stande gekommen?
Der Regisseur des Films, Douglas Gordon, hat uns angefragt. Er hatte das Filmmaterial probeweise mit alten Songs von uns unterlegt. So haben wir gesehen, dass es passt und haben uns ohne grosses Zögern an die Arbeit gemacht.
War es schwieriger, für einen bestehenden Film Musik zu schreiben, als wenn ihr Songs für ein Mogwai-Album schreibt?
Es wäre wahrscheinlich schwieriger gewesen, wenn es ein Film mit einer richtigen Handlung gewesen wäre. Das würde uns irgendwann auch reizen. So war es eher einfacher als sonst. Bei deinem eigenen Album hast du die Verantwortung dafür, etwas Interessantes zu schaffen. Bei diesem Film stehen andere im Vordergrund.
Der Film hatte an der ART Basel seine Premiere. Ihr habt quasi erstmals etwas geschaffen, das offiziell „Kunst“ ist.
Ich würde sagen, dass wir als Musiker ohnehin immer etwas Künstlerisches produzieren.
Das stimmt. Allerdings wird Rockmusik gemeinhin weniger schnell als Kunst akzeptiert als etwa Skulpturen oder Bilder.
Damit bin ich nicht einverstanden. Ich glaube, viele Leute sind skeptisch gegenüber all den Dingen, die als Kunst bezeichnet werden und die Musik genauso sehr als Kunst ansehen wie etwas anderes. Für mich ist das, was Mogwai machen, Kunst.
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