Feingliedrig
Von Ralph Hofbauer | 3. September 2006 | 0 Kommentare
Gewisse Geheimnisse muss man ausplaudern. Würde an dieser Stelle nichts über Cyann & Ben stehen, hiesse es irgendwann: Wieso hat man uns nie etwas davon gesagt? Hinter dem vermeintlichen Duo Cyann & Ben steckt ein Quartett aus Paris, das wunderbar schwelgerische und feingliedrige Musik macht. Musik für Romantiker gewiss, es geht hier schliesslich um Innerlichkeit.
Schuld an dem Bekanntheitsdefizit von Cyann & Ben im deutschsprachigen Raum dürfte einmal mehr der Rösti- bzw. Currywurst-Graben sein. Ähnlich erging es bereits ihren Landsmännern M83, mit denen sie mehr gemeinsam haben, als die Sprache – auch Cyann & Ben erschaffen mit ihrer Musik schwebende Zwischenwelten. Doch wo M83 vorwiegend synthetische Klänge fabrizieren, schaffen Cyann & Ben eine durchwegs organische Athmosphäre.
Am 11. September erscheint der dritte Longplayer von Cyann & Ben, „Sweet Beliefs“ (Ever/Namskeio). Es ist ein Album das sich Zeit für Spannungsbögen lässt, ohne je in die Postrock-Dynamik-Falle zu laufen. Die Stimmen von Cyann & Benn harmonieren, als wären sie Bruder und Schwester, während die Instrumente an einem wohlig warmen Plasma weben. Man ist sich einig wohin man will. Into the deep.