Beirut lebt!
Von Sven Zaugg | 12. August 2006 | 1 Kommentar
Die vom Bürgerkrieg zerrüttete und nun von Israel zerbombte Stadt Beirut, war einst auf dem Weg, sich als das Kulturzentrum im Nahen Osten zu entwickeln. Nun wurde die Stadt um Jahrzehnte zurückgeworfen. Trotzdem geben die Bewohner Beiruts nicht klein bei. Musikethnologe Thomas Burkhalter schreibt unter dem Titel „Danke, dass ich den Krieg nochmals erleben darf“ auf norient.com wie libanesische Künstler auf die Rückkehr des Krieges reagieren. Burkhalter verweist in seinem Artikel auf den libanesischen Trompeter und Karikaturisten Mazen Kerbaj, der sich auf seinem Blog zur gegenwärtigen Lage in Beirut äussert und sein Artwork im Stundentakt veröffentlicht.
Dass sich zu den Kriegswirren auch akustische Signale beimischen, ist für Raed Yassin und eben diesen Mazen Kerbaj die Basis für eine sehr eigenwillige Komposition, in der Fragmente aus politischen Reden, Werbespots, Radio-Jingles und Fernsehmelodien zu Soundcollagen verknüpfen werden. Ein eindrückliches Stück Musik, das die Unwirklichkeit des Krieges auf unheimliche Art wiedergibt.
Eine Reaktion
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13:12 Uhr, 15.8.2006, Link
Tatsächlich ein beeindruckendes Stück. Ein Soundtrack zu den Bildern der zerstörten Stadtteile Beiruts