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Cibelle und der künstliche Bach

Von    |   4. August 2006   |   0 Kommentare

cibelle.jpgDas waren keine Tränen der Rührung, es waren Regentropfen, welche die grosszügig verteilten blauen Regenponchos bedeckten, die wiederum Cibelle zur Aussage zwangen: „Oh, you all look so blue“. Das Wetter wollte nicht mitspielen, als Cibelle am letzten Donnerstagabend auf der Stimmen-Bühne im Rosenfeldpark zu Lörrach erschien. Begleitet wurde sie von einer dreiköpfigen Band: Gitarre, Keyboard/Laptop, Schlagzeug. Aus unerklärlichen Gründen wurde kein einziger Song ihres ersten Albums „Cibelle“ (2003) gespielt. Man beschränkte sich auf die herausragend psychedelisch anmutenden Stücke ihres neuesten Langspielers „The Shine Of Dried Electric Leaves“ (2006). Nicht minderer Qualität sind diese Songs, bloss verspielter und abgedrehter.

Immer wieder vermischten sich komplexe Bossa-Riffs mit knackenden und klickenden Samples. Dazu hielt Cibelle ihre Glöckchen-Kette ans Mikrofon und sang in ein zweites, das direkt am Laptop angeschlossen war, der ihre Stimme sachte hallen liess. Schliesslich sank Cibelle in die Knie und sang minutenlang ohne instrumentale Begleitung (nur der künstliche Bach hinter der Bühne plätscherte dazu, als müsste es so sein). Der Applaus hielt lange an. Er klang überrascht. Das Publikum war dennoch nur wegen Amparanoia angereist. Die spanische Sängerin Ampara Sánchez und ihre Band spielten im Anschluss einen Mix aus Salsa, Samba und Ska. Nichts Neues und auch nichts Spektakuläres. Aber dem spärlich erschienenen Publikum schien es zu gefallen. Und Petrus auch.

Ps: Das Bild zeigt zwar Cibelle, jedoch nicht am Stimmen-Festival.

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