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Portugal. The Man

Von    |   16. Juni 2006   |   0 Kommentare

Unkonventionelle Bandnamen bedingen unkonventionelle Musik. Dieser Schluss ist nicht immer gegeben. Bei „Portugal. The Man“ trifft diese Analogie aber mehr als zu. Das Quartett aus Alaska bringt Freude in alle vier Wände. Die Band macht vor allem jene Spezies glücklich, die bis anhin an der musikalischen Härtegrenze von Mars Volta oder Blood Brothers gnadenlos scheiterten. „Portugal. The Man“ sind nämlich die erste Band, die Soft Post-Hardcore machen. In der US-Szene wird ihre Musik als Avant-Indie-Rock bezeichnet. Aber diese Umschreibung passt nur gerade zum ersten Eindruck. Die Band begnügt sich nicht mit sagen wir mal blosser Rock Musik, es wird geforscht nach Sounds, die in keinem Handlungsspielraum einer bisher dagewesen Band existierten, ausser eben vielleicht Mars Volta. Die Palette reicht hierbei von Soul, Post Hardcore, Indie Rock, Electro bis zu Hip Hop. Wer sich jetzt eine etwas grosszügig überdimensionierte musikalische Paella vorstellt (Villariba Villabajo), bei der die eine Ingredienz nicht zur anderen passt, liegt völlig falsch. Die verschiedenen Einflüsse verschmelzen wie von Geisterhand geführt zu einem organischen Ganzen, das von Ausserirdischen gemacht zu sein scheint. Irgendwie passt das ja auch, denn Alaska ist ja auch nicht ganz von dieser Welt. Die müssen mindestens ihre Seele verkauft haben, ansonsten wär sowas nicht möglich, denkt man sich. In der Tat hat sich die Band angeblich schwer verschuldet, damit sie ihr ab heute vorliegendes Debüt „Waiter, You Vultures“, aufnehmen konnte. Ich denke, es findet sich noch so mancher Musik-Afficionado, der sich bereit erklären würde, bei den Gläubigern etwas abzustottern.

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